Kfz-Versicherung 2014: was bedeuten Typ- und Regionalklassen?
Die Beiträge zur Kfz-Versicherung hängen von vielen Faktoren ab. Eine wichtige Rolle spielen die Typ- und Regionalklassen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV hat jetzt die neuen Einstufungen veröffentlicht. Die GDV-Typ- und Regionalklassen stellen eine Empfehlung für die Versicherungswirtschaft dar. Letztlich ist jedes Versicherungsunternehmen frei, inwieweit es bei seiner Beitragskalkulation darauf zurückgreift. Als allgemeine Richtschnur sind die GDV-Empfehlungen aber akzeptiert.
Typklassen-Einstufung im Überblick
Worum geht es? Bei den Typklassen werden die Schaden- und Unfallbilanzen für jedes in Deutschland zugelassene Fahrzeugmodell berücksichtigt. Jeder Fahrzeugtyp wird dabei einer bestimmten Klasse zugeordnet, die als Faktor bei der Beitragsberechnung einfließt. In der Kfz-Haftpflicht gibt es insgesamt 16 Typklassen, bei der Teilkaskoversicherung 24 und bei der Vollkaskoversicherung 25. Je höher die Typklasse, umso teurer wird die Versicherung.
Regionalklassen: das Einstufungsprinzip
Auch bei den Regionalklassen geht es um die Erfassung von Schaden- und Unfallbilanzen. Die erfolgt hier aber aufgrund von regionalen Unterschieden. Es gibt Gebiete mit höheren oder niedrigeren Schadenshäufigkeiten. Verkehrsdichte, Unfallschwerpunkte, Diebstahl-Häufigkeiten, Witterungsverhältnisse und andere Faktoren spielen dabei eine Rolle. Bei den Regionalklassen wird für jeden Versicherungstyp ein am bundesweiten Durchschnitt (= 100 %) orientierter Indexwert pro Zulassungsbezirk berechnet und einer bestimmten Regionalklasse zugeordnet. Auch hier gilt, je höher die Regionalklassen-Einstufung, umso höhere Versicherungsbeiträge fallen an.
Moderat: aktuelle Einstufungs-Änderungen
Jedes Jahr gibt es Veränderungen bei der Typ- und Regionalklassen-Einstufung. Die jetzt vom GDV veröffentlichten aktuellen Typklassen lassen für die meisten Autofahrer alles beim Alten. Für rund drei Viertel bleibt es bei den bisherigen Einstufungen. Für den Rest kommt es auf die Versicherungsart an, ob eine Besser- oder Schlechterstellung erfolgt. Auch bei den Regionalklassen-Einstufungen wurden moderate Anpassungen vorgenommen. Hier gibt es in der Kfz-Haftpflicht für rund 17 Prozent, und in der Kaskoversicherung für etwa 20 Prozent der Autofahrer Neueinstufungen.
Relevant für 2014
Wann wirken sich die neuen Einstufungen aus? Bei den meisten Kfz-Versicherungen endet das Versicherungsjahr zum Jahresende. Die neuen Einstufungen werden daher beim nächsten Hauptfälligkeitstermin für die Beitragszahlung 2014 berücksichtigt. Das ist der 1. Januar 2014. Neuverträge legen schon jetzt die neuen Einstufungen zugrunde.
Weitere Tarifmerkmale berücksichtigen
Für Versicherungsnehmer, die an einen Versicherungswechsel denken, ist das eine wichtige Information. Wegen der üblicherweise einmonatigen Kündigungsfrist müssen sie nämlich ihren Altvertrag bis zum 30. November kündigen. Daher gilt: Informieren Sie sich rechtzeitig über die Wechselmöglichkeiten zu den günstigeren Versicherern. Hierfür nutzen Sie einen online Tarifrechner eines Direktversicherers, wie beispielsweise diesen hier. Auch ein online Tarifvergleich wäre hierbei behilflich. Vergessen Sie dabei nicht, dass es neben den Typ- und Regionalklassen aber eine Vielzahl weiterer Tarifmerkmale gibt, die die Beitragshöhe beeinflussen: Alter und Beruf, unfallfreie Zeiten, die Fahrleistung und die Höhe des Selbstbehaltes sind nur einige Beispiele. Und auch die Kalkulationen und Kostenstrukturen des einzelnen Versicherungsunternehmens wirken sich aus. In der Regel können Direktversicherer durch Verzicht auf ein aufwändiges Vertriebsnetz bessere Konditionen bieten als herkömmliche Anbieter. Eine schlechtere Einstufung alleine ist daher noch kein Argument für den Versicherungswechsel.