Für mehr Sicherheit – Lichtcheck in der Werkstatt
Zu schwach, zu weit, zu hoch: Die Beleuchtung des Autos kann unterschiedlich verstellt sein. Vor allem im Winter, wo die Tage hierzulande immer kürzer werden und die Scheinwerfer oft ausgeschaltet bleiben können, hat eine zuverlässige Beleuchtung und eine einwandfreie Sicht einen wichtigen Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Wer das Motto “Sehen und gesehen werden” beherzigt, ist auch im Winter sicher unterwegs.
Leider ist die Beleuchtung in den letzten Jahren von zahlreichen Autofahrern vernachlässigt worden. Im Rahmen der letztjährigen Beleuchtungsaktion kam der ADAC zu dem Ergebnis, dass mehr als jedes zweite Auto (56,4%) mindestens einen Beleuchtungsmangel aufweist. Vor allem die falsche Einstellung der Scheinwerfer stellte einen Mangelschwerpunkt dar. Falsch eingestellte Nebel- oder Hauptscheinwerfer ließen sich in 40% der Fälle feststellen. Fast 18,4% der kontrollierten Scheinwerfer waren zu tief eingestellt, was die Sichtweite während der Fahrt erheblich einschränkt. Reicht der Lichtkegel weniger weit auf die Fahrbahn, so wird die Fahrsicherheit insbesondere nachts stark beeinträchtigt. Bei knapp 23% waren diese dagegen oberhalb der idealen Position eingestellt, was zu einer gefährlichen Beleuchtung des Gegenverkehrs führen kann. Auch defekte Lampen sowie verschmutzte Scheinwerfer gehören zu den festgestellten Mängeln. Ein großes Problem sind zudem minderwertige Lampen. Diese verbrauchen mehr Strom als nötig und bringen das Licht auch nicht dorthin, wo es eigentlich benötigt wird. Hierdurch wird die Fahrbahn nicht angemessen ausgeleuchtet und andere Verkehrsteilnehmer werden durch Blendung behindert. Nicht zuletzt kann auch der Scheinwerfer beschädigt werden, sollte die “No-Name-Lampe” zu viel Wärme erzeugen. Die Mehrheit der Autofahrer vergisst, dass es sich bei einer Autolampe um ein “sicherheitsrelevantes Bauteil” am Fahrzeug handelt. Die Vorschriften der ECE (Economic Commision for Europe) legen genau fest, was eine Scheinwerferlampe zu leisten hat. So muss eine H7-Autolampe einen Lichtstrom von 1.350 Lumen liefern. Eine unvorschriftsmäßige oder verschmutzte Beleuchtung kann zu einem hohen Bußgeld und unter Umständen auch zu Punkten im Flensburger Verkehrszentralregister führen.
Durch falsch eingestellte oder beschädigte Scheinwerfer setzen Autofahrer sich und andere Verkehrsteilnehmer einem erhöhten Sicherheitsrisiko aus. Und dies gilt erst recht in der Winterzeit. Denn angesichts der oft vorherrschenden Witterungsbedingungen mit Schneefall, Regen und Nebel wird vom Autofahrer höchste Konzentration gefordert. In Kombination mit der Dunkelheit werden die Anforderungen sogleich noch höher. Eine Scheinwerferlampe sollte die Fahrbahn bei Nacht so ausleuchten, dass der Fahrer ausreichend Sicht zum Straßenrand und nach vorne hat, um den Fahrbahnverlauf, andere Verkehrsteilnehmer, Straßenschilder und Hindernisse bereits auf große Distanz zu erkennen. Inwiefern dies gewährleistet ist, wird im Rahmen eines Lichttest kontrolliert. Der ADAC empfiehlt einen alljährlichen Lichttest, der in vielen Werkstätten auch kostenlos angeboten wird. Ansonsten lassen sich diverse Werkstätten auch online miteinander vergleichen. Im Rahmen des Lichttest werden folgende acht Beleuchtungspunkte in Bezug auf Einstellung und Grundfunktion überprüft:
- Fern- und Abblendlicht
- Nebel-, Such-und andere erlaubte Zusatzscheinwerfer
- Begrenzungs-und Parkleuchten
- Bremslichter
- Schlusslichter
- Warnblinkanlage
- Fahrtrichtungsanzeiger
- Nebelschlussleuchte
Jetzt im Winter ist es besonders wichtig, die Scheinwerfer zu überprüfen und richtig einzustellen. Denn wer jetzt keine ideale Sicht hat oder andere Verkehrsteilnehmer blendet, wird schnell zum Verkehrsrisiko. Schließlich sind schlechte Sicht- und Wetterverhältnisse in dieser Jahreszeit die Unfallursache Nummer Eins. Mit einem Lichttest lässt sich ein “Blindflug” zuverlässig verhindern.